diese Redewendung kam mir gleich in Kopf. Ich weiß, dass wenn ich ‚Liebe‘ schreibe, dass das auf deutsch ohne Bedeutung ist. Keine(r), ‚Liebe‘ kann man doch auch von Mann zu Mann schreiben, wird daran anstoß nehmen. Für mich fühlt es höchst unangenehm, ich könnte missverstanden werden. Also traue ich mich nicht, das Wort ‚Liebe‘ zu verwenden. Das niederländische Wort ‚lieve‘ wird, jedenfalls von mir, sehr exclusiv gebraucht. Ich hoffe du verstehst.
Selbst im geschäftlichen Kontakt ist “Liebe/Lieber…” als Anrede vollkommen in Ordnung. Man braucht sich dazu nicht mal besser kennen. Bei offiziellen Schreiben an/von Behörden ist jedoch “Sehr geehrte ®…” üblich.
In welcher Branche, Ruth? Also, ich hab das noch nicht erlebt, außer man ist mit dem Kunden, Geschäftspartner sehr gut bekannt, befreundet. Und die Anrede Lieber Herr/Liebe Frau würe ich auch nicht einfach so gebrauchen, erst nachdem man sich besser kennt und sicher ist, dass das nicht falsch interpretiert wird. Nach “Sehr geehrte/r” sagt man dann vielleicht einfach nur “Guten Morgen, Guten Tag”.
Jedenfalls finde ich es schwierig zu sagen, die Anrede wäre völlig in Ordnung…
„Liebe / Lieber…“ passt vor allem dann, wenn der geschäftliche Kontakt eher informeller Art ist. An der Branche würde ich das nicht fest machen. Wenn Du möchtest, Gabi, achte mal darauf, wie häufig diese Anrede z.B. im Kundenkontakt, bei Werbung oder Newslettern verwendet wird. Ob man sich dabei siezt oder duzt, ist sicher eine andere Frage.
ok, Werbung und Newsletter meinte ich nicht, sondern den wirklichen Kontakt. Und im geschäftlichen Kontakt würde ich es wirklich nur bei gut bekannten Kunden und eher informellen E-Mails gebrauchen. In einem Brief nie.
Ich erwähne das nur, weil eine informelle Ansprache und ein informeller Umgang im Niederländischen viel üblicher ist und meine niederländischen Kollegen da im Umgang mit deutschen Kunden schön öfters “auf die Nase” gefallen sind. Also, wenn man sich nicht sicher ist, besser formell bleiben.
Ich habe einige deutsche Kunden, die ich in E-Mails so anrede – und sie mich. Allerdings nie beim Erstkontakt. Da schreibe ich fast immer "Sehr geehrte Frau X oder Sehr geehrter Herr Y.
Sehr schöne Übersicht, noch eine Frage dazu:
Ist “Geachte commissie” direkt vergleichbar dem deutschen “Sehr geehrte Damen und Herren”? Commissie wirkt für mich so “zweckgebunden”, quasi wie ein bestimmter Ausschuss oder eine bestimmte Kommission oder Abordnung. Würde man das trotzdem auch bei Anschreiben an Behörden, Schulen, Kliniken etc. so verwenden?
Gute Frage (Wenn es sich z. B. um eine Prüfungskommission handelt, würde ich schreiben:
"Sehr geehrte Mitglieder des (Prüfungs)ausschuss/ der (Prüfungs)kommission, "
„Sehr geehrte Damen und Herren“ würde ich nicht verwenden, wenn ich an eine Kommission schreibe.
Ich würde es auch formeller machen.
Wäre denn „Geachte dames en heren” ok, oder klingt das extrem altbacken/überzogen höflich?
In Deutschland haben wir noch immer nichts Moderneres, wenn wir Institutionen mit unbekanntem Empfänger anschreiben.