Von @Andrea1 habe ich gelernt, dass ‘ne’ eine Abkürzung ist von ‘eine’.
Auch kenne ich ‘zum’ = ‘zu dem’, ‘im’ = ‘in dem’, usw.
Im Friesischen kennen wir z.B. ‘Bist der al west?’ (Ben je daar al geweest?) ‘Bist’ ist eine Abkürzung von ‘bisto’, und ‘bisto’ ist eine zusammenfügung von ‘bist do’. Im Deutschen heißt das ‘bist du’, aber kann ich ‘bist du’ auch zusammenfügen?
Die Umgangssprache fiche ich sehr Interessant. Gibt es im Deutschen auf dem Gebiet mehrere zusammenfügungen oder Abkürzungen?
Das finde ich auch interessant, @Kitty!
Spontan fallen mir folgende Beispiele ein:
bins (Ich bin es) und
ans (an das ; z.B. jemandem Frühstück ans Bett bringen)
wars (war es) Ich wars (Beispiel: “Wer hat das Fenster offen gelassen?” “Ich wars”)
Fast alle diese umgangssprachlichen Wendungen ergeben sich aus dem schnellen Sprechen, da werden dann oft Silben verschluckt.
“Bist du” wird in der Umgangssprache oft zu “Biste” zusammengezogen. “Ist” wird häufig zu “is” und “nicht” zu “nich”, “haben” zu “habm” oder auch “ham” (“Hamse ma ne Zigarette?” - "Haben Sie mal eine Zigarette?).
Wie du schon gehört hast, steht " 'ne" für “eine”, genauso steht " 'n" oft für “ein” und " 'nen" für “einen”. “In den” wird oft zu “in’n” zusammengezogen (“Leg das mal in’n Schrank”).
Für fast alle Präpositionen gilt, was @Rike über “ans” gesagt hat:
durchs, übers, ums, unters, aufs, nebens etc., aber auch
durch’n, über’n, um’m, unter’n, auf’n, neben’n etc.
Es gibt sicher noch unendlich viel mehr Beispiele, die sich durch schnelles Sprechen ergeben. Berühmt geworden ist das bayerische “Schaumermal” von Franz Beckenbauer (“Schauen wir mal”)
Fernab des Bayrischen Dialektes würde ich es aber vermeiden so zu sprechen, das geht sehr schnell über in einen Bereich den man in den Niederlanden New Kids zuordnen würde.
Unterscheiden sollte man zwischen Abkürzungen, die schon lange in die Standardsprache übergegangen sind wie etwa am, im, beim, ans, ins, durchs, aufs, ins, und solchen, die noch stets umgangssprachlich sind wie etwa alle mit 'n, 'nen oder auf’m.
In Schwaben sagt man für “bist du” auch “bisch”. Allgemein: Statt “Verbstamm + st + du” sagt man “Verbstamm + sch”: gehsch (gehst du), hasch (hast du), gugsch (guckst du), musch (musst du), willsch (willst du).