Grammatikkenntnisse immer schlechter

Hoihoi,

laut einer Studie der Uni Gent in Belgien werden die Kenntnisse der niederländischen Grammatik unter flämischen Schülern immer weniger, dramatisch sogar. Het ontleden van zinnen* fällt vielen Menschen immer schwerer. Das Niveau der Rechtschreibung bleibt jedoch auf einem ungefähr gleich hohen Niveau.

Den Artikel kannst du hier lesen: Seite NOS

Viele Grüße

Ralf
PS Wie immer lasse ich meine (Grammatik- und Rechtschreib-)Fehler gerne korrigieren :slight_smile:
*gibt es für „ontleden“ ein Wort auf Deutsch? Analysieren?

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Dann mache ich das mal gerne. :wink:

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In het Duits kun je zeggen …zerlegen, analysieren

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… oder „zergliedern“:
Sätze zergliedern (in ihre grammatischen Bestandteile zerlegen)
Quelle: Duden | zergliedern | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft

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Ich erkenne das Problem. Meine Mitarbeiter sind MBO ausgebildet, manche können aber keine fünf Sätze fehlerfrei schreiben. Weil wir immer weniger telefonieren und dafür e-mails schreiben, ist das ein Problem. Leider habe ich dafür keine Lösung. Sie sind gut in ihrer Arbeit, aber an Rechtschreibung nicht interessiert.

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Hmm bei uns in Deutschland ist es eher anders rum . Da gibts die Probleme eklatant bei der Rechtschreibung. Wie kommt das , dass die Grammatik so schlecht in NL geworden ist ?

Also nach meiner (beruflichen und privaten) Erfahrung ist es in Deutschland sowohl um die Rechtschreib- als auch um die Grammatikkenntnisse der Schulabgänger sehr schlecht bestellt.

Und ich finde auch, daß sich beides vermehrt in der gesamten Bevölkerung zeigt. Manche Menschen scheinen es inzwischen geradzu anstössig zu finden, auf korrekten grammatikalischen Ausdruck Wert zu legen. Und sogar im öffentlich-rechtlichen Rundfunk muß man sich mitunter sprachliche Konstrukte anhören, da wären meine Deutschlehrer noch “durchgedreht”, hätten wir so etwas von uns gegeben.

Meine persönliche Gräuel-Hitliste:

  • die inflationäre Nutzung des Wortes “wo” in allen möglichen unpassenden Satzkonstrukten:
    Wo ich unter der Dusche stand, klingelte das Telefon.
    Der Film, wo zwei Leute durch Afrika reisen.
    Der Mann, womit ich gestern gesprochen habe, sagte …
    Das Haus, wo wir wohnen, ist gelb.
  • Fragen, die keine Fragen sind:
    Ihnen hat es geschmeckt (?).
    Dir geht’s gut (?).
  • die “Supervergangenheit”, auch bekannt als “Ultra-Plusquamperfekt”:
    Ich habe zwei Äpfel gekauft gehabt.
  • die zeitliche Nutzung der Wortes “hinter” (statt “nach”):
    Was machen wir hinter dem Essen?
  • die weitgehende Vermeidung des Genitiv; Spitzenreiter natürlich die inzwischen sogar schon vom Duden akzeptierte Kombination von wegen+Dativ

Die Antwort auf die Frage nach dem “Warum” müßte ja in der Schule zu finden sein.
Es ist aber meines Erachtens auch eine gesellschaftliche Frage, worauf man Wert legt.

Ich habe jedenfalls feststellen müssen (Erfahrung aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Hessen und NRW), daß viele Kinder mit einen Großteil der grammatikalischen Theorie erst im Zuge des Erlernens der ersten Fremdsprache in Berührung kommen.

Und die Erkenntnis, daß die in den letzten Jahren weit verbreitete Methode, Kindern das Schreiben beizubringen, nicht den erwünschten Erfolg gebracht hat, ist inzwischen auch in den meisten Kultusbehörden Deutschlands angekommen.

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Sehr schön beobachtet, diese “Gräuel-Hitliste”. :laughing:
Auch wenn das eigentlich sehr traurig ist.